Duo á trois
Gitarrissimo 39 am 11. Juli 2006 von Katerina Doxastaki, Fani Papadopoulou und Helge Konetzka

Manuel de Falla (1876-1946)

Manuel de Falla

Geboren 1876 in Cadiz, wuchs er als Komponist auf einer Woge der nationalen Musik heran. Die Kunstmusik des Landes erlebte damals das Eindringen der heimischen Volkstänze, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts die weitere musikalische Entwicklung bestimmten. Manuel de Falla studierte in den 1890er Jahren in Madrid unter Anleitung seines Kompositionslehrers Felipe Pedrell. Insbesonderer Debussy und Ravel hatten einen bemerkenswerten Einfluss auf seine stilistische Entwicklung. In den 20er und 30er Jahren wurde seine Musik stärker von Strawinskys kantigem Neoklassizismus beeinflusst. De Falla starb 1946 in Argentinien.

Seine Siete canciones populares espanolas (sieben spanische Volkslieder) für Singstimme und Klavier schrieb de Falla gegen Ende seiner Pariser Jahre. Die Lieder gehen auf die verschiedensten spanischen Quellen zurück: Ihr Spektrum reicht von Murcia im Osten - das Schlaflied Nana - bis nach Asturien im Norden -die beselte Asturiana. Am Ende stehen die aufregenden Rhythmen des Polo.

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Enrique Granados (1867-1916)

Enrique Granados

geboren 1867 im katalanischen Lerida und 1916 bei der Torpedierung des Ozeandampfers umgekommen, mit dem er und seine Frau aus den USA in die Heimat zurückkehren wollten: Enrique Granados war wie seine Kollegen Manuel de Falla und Isaac Albeniz ein Schüler von Felipe Pedrell, den man mit Fug und Recht den Vater der spanischen Nationalmusik nennen kann. Pedrell und seinen Schülern gelang eine Art kultureller Selbstfindung, als sie Elemente ihrer heimatlichen Folklore in die traditionellen Strukturen der Kunstmusik einfließen ließen.

Dabei spielt die Gitarre selbst zunächst zwar noch keine Rolle; doch ihre typischen Rhythmen und Figuren wird man durchaus auch in den Klavierwerken beobachten können, denen Granados - selbst ein vorzüglicher Pianist - seinen Ruhm verdankte. Just diese Elemente rechtfertigen nicht nur die Bearbeitungen für Gitarrenduo; die Valses poeticos, eine Suite aus Introduktion und sieben Walzern, können vielmehr sogar den Eindruck entstehen lassen, man habe es bei diesen Arrangements mit Originalkompositionen zu tun, zumal die ursprüngliche musikalische Substanz nicht verändert wurde.

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Astor Piazzolla (1921-1992)

Astor Piazzolla

Der 1921 in Mar de Plata geborene Astor Piazzolla ist tief im Tango Argentino verwurzelt. Schon früh spielte er Bandoneon in den Orchestern von Carlos Gardel und Anibal Troilas; dann studierte er bei Nadia Boulange in Paris, und nach seiner Rückkehr in die Heimat gründete er das Octeto Buenos Aires.

Die Erneuerung des gewissermaßen "klassischen" Tangos gelang ihm durch komplexe kunstmusikalische Arrangements und durch die Annäherung an verschiedene Jazz- und Pop-Formen. Das Ergebnis ist ein "intellektueller", nach dem Vorbildern Strawinsky und Bartok stilisierter Tango, der sich bewusst von der Volkstümlichkeit entfernt.

Aus dem Jahr 1984 stammt die Tango Suite für zwei Gitarren: Hier setzt er in der für ihn typischen Weise rhythmisch prägnante, schroffe Abschnitte neben nostalgische, melancholische Melodien.

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Fernando Sor (1778-1839)

Fernando Sor

Manchmal sind die Wege zu großen künstlerischen Karrieren unerfindlich, wie etwa im Falle des spanischen Komponisten und Gitarrenvirtuosen Fernando Sor. 1778 wurde er in Barcelona geboren, als 12jähriger kam er an die Freischule des Klosters Monserrat, 1795 kehrte er in seine Heimatstadt zurück, um dort seine Oper "Telemaco nell´ Isola di Calipso" zu komponieren. Als nächstes jedoch finden wir den jungen Mann in einer Kriegschule wieder, wo er Offizer wird; dann steht er in Diensten des Herzogs von Medinaceli als Verwalter seiner Ländereien. 1808 tritt er wieder der Armee bei, wo er es jetzt bis zum Hauptmann bringt. Weil er sich auf die Seite der Franzosenfreunde schlägt, muß er 1813 nach Paris fliehen. Dies ist der Punkt wo er seinen musikalischen Werdegang fortsetzt. Er schreibt Opern, Ballette, Werke für die Gitarre und wird schon bald als Gitarrenvirtuose anerkannt und als Gesangslehrer geschätzt. Während sich Sor mit seinen Bühnenwerken keinen Nachruhm sichern konnte, ging er als Gitarrist und Komponist für sein Instrument in die Musikgeschichte ein.

Dionisio Aguado war der zweite spanische Gitarrist jener Jahre, der es zu großem Ansehen brachte. 1784 in Madrid geboren, lebte er von 1825 bis 1838 in Paris - und nicht nur das: Zeitweilig bewohnte er dasselbe Hotel wie sein Kollege Fernando Sor, mit dem er damals Freundschaft schloss.

Sor hinterläßt 12 Duos für zwei Gitarren, eines davon trägt den Titel "Les deux amis" und ist Aguado gewidmet.

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Mikis Theodorakis (*1925)

Mikis Theodorakis

wurde 1925 auf der griechischen Insel Chios geboren. Er studierte ab 1943 am Konservatorium in Athen sowie von 1953 am Pariser Conservatoire bei Messiaen, Aubin und Leibowitz. Sein Kompositionsstil ist geprägt durch Elemente der Byzantischen Musik und der Volksmusik seiner Heimat.

Seine Kompositionen umfassen Ballette, Orchesterwerke, Oratorien, Musik für Filme und Dramen und zahlreiche Liederzyklen. Er vertonte die Dichtung namenhafter Poeten wie des Nobelpreisträgers Seferis oder des Spaniers Garcia Lorca.

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